25. und 26.12.22
Halong-Bucht
Ein Must-See in Vietnam ist die Halong-Bucht, eine Ansammlung von ca. 3.000 Inseln und Inselchen auf 1.500km2 in der Nähe von Hanoi. Bekannt durch James Bond den Film „Der Morgen stirbt nie“ außerdem ist es ein UNESCO Weltkulturerbe und in Vietnam der Touristenmagnet.
Bei Booking.com und auch Vor-Ort in Hanoi kann man sich auf hunderten von Dschunken für 1-3 Tage in unterschiedlichen Preisklassen einbuchen. Als erfahrene und verwöhnte Kreuzfahrer haben wir uns für eine zweitägige Weihnachttour auf einer Luxusdschunke mit Vollpension und inkludierten Rahmenprogramm entschieden. Transfer und Getränke gehen extra!
Während wir nach einem frühen Frühstück um 6:30 in unserem Hotel, auf unseren zugebuchten Transfer warten, halten ca. 20 Busse und Kleinbusse vor dem Hotel um Passagiere aufzunehmen, Massentourismus par excellance. Haben wir gemäß Beschreibung eine 7-sitzige Luxuslimousine gebucht, die uns exklusiv nach Halong fahren soll, so entpuppt sich diese Limousine als Kleinbus Marke Ford Transit mit 10 Sitzplätzen, welche bei weiteren Hotelstopps in Hanois Innenstadt komplett aufgefüllt werden. Was die hier einem so alles als Luxus verkaufen…..
Der Transferstrecke von 145 km soll in 3 Stunden erledigt sein, wir sind hier mittlerweile sehr vorsichtig mit Entfernungen und Fahrtzeiten, aber die Strecke über die gut ausgebaute Schnellstraße nach Ha Long läßt sich in unter 2 Stunden fahren, für die 1 Stunde Differenzzeit werden wir in einem Perlenverkauf abgekippt, ein wichtiger Wirtschaftszweig in der Halong-Bucht, halten hier doch hunderte von Bussen auf den Großparkplätzen an. Wir kommen uns vor wie auf einer Rheumadeckenfahrt. Hier treffen wir auch alle anderen Gäste aus unserem Hotel wieder, welche ihren Ausflug über andere Unternehmen gebucht haben.
Einer der zentralen Zugangshäfen zur Halong-Bucht liegt auf der Insel Tuan Chau, hier sehen wir sehr, sehr viele Boote und Schiffe, welche hier auf ihre neuen Gäste warten.
Das Einchecken der neuen Gäste und das Auschecken der alten Gäste bei unserem gebuchten Veranstalter „Regina Cruise“ findet gleichzeitig statt, die Struktur eines geordneten Ablaufes läßt sich nicht feststellen, irgendwann sind auch wir eingecheckt und haben die Summe von 8.500.000 Dong bezahlt, zzgl. 900.000 Dong für den Transfer von Hanoi hierher.
Diese Summen verursachen uns immer wieder Zahnschmerzen, aber waren wir in Indonesien an den Umrechnungskurs von 15.000 IDR = 1 € gewöhnt, heißt es in Vietnam nun 25.000 Dong = 1€.
Wir suchen noch unsere Dschunke, doch die soll irgendwo draussen in der Bucht vor Anker liegen, also werden mit einem Tenderboot in einer 30 Minuten Zickzack-Fahrt durch den intensiven Schiffsverkehr zu unserem Schiff gebracht. Mittlerweile ist es schon 14:00 Uhr als wir auf dem Schiff ankommen.
Die komplette Crew steht am Heck, um uns mit wedelnden Fahnen zu begrüßen.
Zunächst gibt es ein 4-Gänge Menü im Bordrestaurant.
Alles wirkt ziemlich improvisiert beziehungsweise mit neuem Personal bestückt. Ein Crew Mitglied versucht den Tagesablauf zu erklären, während an der Bar Eis zerkleinert wird. Nach seiner Erklärung im hinteren Bereich erhalten wir einen schriftlichen Ablaufplan. Das Essen wird serviert, wir bekommen zwei Teller auf den Tisch gestellt. Eine nervöse Bedienung lächelt uns freundlich zu, nimmt einen Teller wieder weg, spricht mit einem Kollegen, kommt ein zweites Mal auf uns zu und nimm den zweiten Teller weg, nun stehen beide Teller auf dem Nachbartisch bei Mitreisenden,🫣???? Nach einer schlecht zu verstehenden Entschuldigung, sei es, dass es an uns oder Asiaten, die zu schnelles „Englisch“ sprechen oder…. erhalten wir nach 5 Minuten eine völlig andere Vorspeise, als das restliche Lokal?!
Im Anschluss daran können wir an einer Kajaktour und Höhlenbesichtigung teilnehmen. Nein, wir wollten in keine Höhle, wir wollten den Sonnenuntergang in dieser Bucht bei strahlend blauem Himmel erleben.Zwischendurch beziehen wir die gebuchte Luxussuite mit Balkon, während das Schiff verlassen vor Anker liegt. Als die anderen Mitreisenden vom Ausflug unter Tage zurückkommen, ist die Sonne schon untergegangen. Alles richtig gemacht und schöne Fotos geschossen.
Zur Stärkung gibt es abends bei erfrischenden 16°C ein leckeres Barbecue unter freiem Himmel. Um 21:00 Uhr sind alle in ihren Kabinen und es kehrt Ruhe auf dem Schiff ein.
Leises, plätschern von Wellen, schlafen bei offenem Fenster, frische Luft, Ruhe.
Der Sonnenaufgang am nächsten Morgen liegt hinter dem Dunst der Bucht, trotzdem ist es magisch hier aufzuwachen.
Frühstück um 6:30, um 7:00 Uhr sind unsere Mitreisenden schon wieder in die nächste Höhle verschwunden, während wir die ersten Sonnenstrahlen und die Inseln in diesem besonderen Licht genießen. Wir beobachten vier Adler 🦅 beim Fischen, die mit lauten Rufen über uns um das Schiff kreisen.
Gegen 9.30 füllt sich das Boot wieder und es geht zum Auschecken, nicht ohne vielfache Diskussion um die Abrechnung der Bordgetränke. Nach einem frühen Mittagessen um 10 Uhr heißt es um 10:30 Uhr schon wieder zurück zum Anleger, heißt die Tour von 2 Tagen dauert auf dem Schiff gerade einmal 20 Stunden. Hätten wir die Ausflüge mitgemacht, die mit dem Tenderboot durchgeführt werden, hätten wir quasi nur an Bord gegessen und geschlafen.
Soviel zum Abenteuer Halong-Bucht.
Wir hatten uns einen weiteren Transfer nach Sa Pa mit Umstieg in Hanoi gebucht. Die Rückfahrt ab 12:30 klappte gut und wir erreichten unseren Anschlussbus, der schon auf uns wartete, um kurz nach 15 Uhr.
Der Transfer der 321km Fahrtstrecke nach Sa Pa dauert üblicherweise ca. 6 Stunden, leider hatte unser Bus noch einen technischen Defekt, so dass erst gegen 22:30 in unserem Hotel einchecken konnten. Zu diesem Zeitpunkt hatte dann auch gerade die Küche geschlossen, also mal wieder ein Diättag.🤔
In unserem Hotel, dem „Silk Path Grand Resort und Spa“ ist also der erste Tag schon weg und unsere Rückreise wird auch frühmorgens sein. Es bleiben uns als 2 volle Tage in diesem Hotel. Unser Fazit bisher zu unserer Vietnamplanung: Zu viele Wegzeiten, zu kurze Aufenthalte. In unseren Recherchen haben wir leider viel zu wenig über Transferzeiten und andere Unannehmlichkeiten gefunden, hier ist immer alles so toll !!!!!
Unsere nächsten Stationen Hue und Hoi-An haben wir wohlweißlich mit mehr Übernachtungen gebucht.
Aber wir wollten auch nicht länger als drei Übernachtungen in Hanoi bleiben, um die Weihnachtsfeiertage auf dem Schiff zu verbringen. Tja, Planung und das was man vor Ort erhält sind manchmal zwei unterschiedliche Dinge.