Berastagi

Sonntag, 06.11.22

Abschied

Der heutige Morgen, an dem wir weiterreisen nach Tuk Tuk, auf der Insel im Lake Toba, begrüßt uns mit einem wunderschönen Sonnenaufgang. Dank an den Muezzin für das frühe Wecken.
Das Frühstück läßt wie bisher keine Wünsche offen und wir packen unsere sieben Sachen wieder in unsere Rücksäcke, um uns per Privattransport an unser nächstes Ziel zu fahren zu lassen.
Wir können uns nicht vorstellen die nächste Etappe von 128 km mit dem öffentlichen Bus zu fahren. Uns waren die wenigen Kilometer von gestern Abenteuer genug.

Gestern abend war vor unserem Balkon regelmäßiger Teen-Treff, um uns zuzuwinken und über uns zu palavern. Wir haben noch nie so viel gelächelt und gewunken, wie die letzten Tage hier.

Samstag, 05.11.22

Taman Alam Lumbini

Der Lumbini Natural Park ist ein buddhistischer Tempel in Desa Dolat Rayat, Berastagi in Nordsumatra. Es wurde im Oktober 2010 mit einer großen Zeremonie eingeweiht. An der Zeremonie nahmen mehr als 1.300 Mönche und mehr als 200 Laien aus der ganzen Welt teil.
Quelle: Wikipedia

Unser letzter Tag in Berastagi und die Sonne scheint☀️.
Spontan entscheiden wir uns, zum ersten Mal einen lokalen Bus zu benutzen. Diese Busse sind etwas kleiner als z.B ein VW Bulli und sind mit quer zur Fahrtrichtung angeordneten, durchgehenden Sitzbänken aus Stahlrohr ausgerüstet. An der linken Seite ist eine Öffnung, durch die man Ein- und Aussteigen kann. Diese kann provisorisch verschlossen werden. Diese Transportmittel haben verschiedene Farben als Kennzeichnung dafür, welche Route sie fahren. Sie halten auf Zuruf oder winken und bezahlt wird mit kleinem Geld beim Aussteigen.

Ein solcher Bus soll uns also zur 4 km entfernten goldenen Pagode von Taman Alam Lumbini, der höchsten Pagode in Indonesien fahren.
Der buddhistische Tempel wurde 2010 erbaut, mit einer Höhe von 46,8 m und einer Grundfläche von 68 m im Quadrat. Bei unserer Ankunft strahlt er uns goldglänzend entgegen.
Einen solchen Anblick am Ende eines schlaglochreichen Feldweges durch Obst- und Gemüsefelder haben wir nicht erwartet. Der Eintritt ist frei, wir werden jedoch um eine freiwillige Spende gebeten.
Die Einheimischen finden Thomas und mich zunächst viel fotogener als die Pagode und wir machen einige Fotostopps, bevor wir barfuß den Innenraum des Tempels betreten.
Wie wunderschön, 😍 im Innenraum befinden sich viele Buddhastatuen, Wunschbäume und ein riesiger Kronleuchter in der Mitte des Tempelraumes.
Vor dem Tempel stehen zahlreiche Fotografen bereit, um Familienfotos mit den in der Tempelanlage zu leihenden HanBook, das sind chinesische Kleider, zu machen. Eine schöne Idee🍀. Auch die sehr gepflegte Außenanlage lädt uns zu einem Spaziergang ein, bei dem wir an zahlreichen Steinfiguren und Gazebos erfreuten.
Wir giehen irgendwann über den Feldweg wieder zurück zur Straße, um den nächsten Kleinbus anzuhalten, der uns zurück nach Berastagi zurückbringen solle.
Thomas ist der Erste zu voll, doch die freundlich lächelnden Frauen und Männer rutschen zusammen und das kleine Mädchen kommt auf den Schoß, jetzt sind wir zu 9 Erwachsenen + 1 Kind und ein Baby. VOLL?!?!?!?!?!?!?
Als wir nach mehreren weiteren Zustiegen, bedingt durch die Höhe des Innenraumes, gefühlt auf allen Vieren den Bus an unserem Ziel wieder verlassen, waren wir insgesamt 16 Erwachsene, 2 Kinder und ein Baby, so viel zum Thema der Bus ist voll😂🤣🤣. Auf dem Dach wäre schließlich auch noch Platz gewesen.

Freitag, 04.11.22

Morgenstund...

Der Berg Sibayak ist ein Schichtvulkan mit Blick auf die Stadt Berastagi im Norden von Sumatra, Indonesien. Obwohl der letzte Ausbruch vor mehr als einem Jahrhundert stattfand, ist die geothermische Aktivität in Form von Dampfquellen und heißen Quellen auf und um den Vulkan nach wie vor hoch.
Quelle: Wikipedia

Der Wecker geht um 3:50 Uhr, der Guide soll um 4:15 Uhr kommen. Hatte ich gestern noch nachgefragt, ob wir von innen das Tor öffnen können, welches unsere Hotelanlage ab 22 Uhr abends sichert, so steht der Sohn des Hauses auch schon vor der Tür und begrüßt uns mit einem fröhlichen „Good Morning“. Unser Guide und unser Fahrer stehen auch schon bereit, perfekt! Und heute müssen wir auch nicht nach Vokabeln suchen, es wird deutsch gesprochen!!!

Nachdem uns der Fahrer die Sitze bequem eingestellt hat, fahren wir ca. 20 Minuten den Berg hinauf Richtung Mount Sibayak🌋,  auf dem wir uns am Kraterrand den Sonnenaufgang ansehen wollen.
Unser Fahrer bringt uns zum unteren Parkplatz auf 1.650m Höhe, von dort aus starten wir mit unserem Gepäck und unseren Stirnlampen Richtung Vulkan. Dabei sind wir versucht, jeden Schritt unserem Guide gleich zu tun, wobei der erste Teil der Strecke auf einer ehemaligen Strasse steil Bergauf führt, bis zu dem mit Autos nicht mehr zugänglichen oberen Parkplatz. Hier beginnt der Einstieg in den Dschungelteil.
Durch diesen führte ein sehr schmaler und zum Teil auch niedriger Pfad den Berg hinauf, vergleichbar mit einem trockenen Flussbett mit großen Steinen. Die „Stufen“ zu erklimmen ist selbst für uns mit unseren langen Beinen eine Herausforderung.
Nach einer gewissen Zeit lassen wir den Dschungel hinter uns und stehen in einer kargen, nebeligen Steinlandschaft und hören eine Autobahn?????🤔 Nein, es sind die Geräusche der ausströmenden Dämpfe aus dem Vulkan, was man auch riechen kann.
Es geht weiter Bergauf durch gelb-weiß-braune Steinpfade und wir stehen pünktlich um 6 Uhr auf einer kleinen Plattform in 2.010m Höhe unterhalb einer der 5 Gipfel. Leider hat sich der Nebel nicht verzogen und so gibt es kein Foto vom Sonnenaufgang. Als kleinen Trost erhalten wir eine Gratulation 🎉 von unseren Uhren, dass alle Aktivitätsringe geschlossen sind. Und sowas morgens um 6 Uhr 😂🫣🤣.
Bevor wir uns wieder auf den Rückweg machen, erwartet uns noch eine Besonderheit des Sibayak. Wir klettern hinab in den Krater, zu den sprudelnden Schwefelwasser, was sehr mystisch wirkt durch den aufsteigenden Wasserdampf. Welch ein wunderbares Naturschauspiel😍.  Beim anschließenden Abstieg staunen wir über die Wege, welche wir im Dunkeln hochgeklettert sind!
Unser Fahrer brachte uns danach zu den geothermischen schwefeligen Thermalquellen in Sedubu Debuk, wo wir hoffentlich etwas gegen den folgenden Muskelkater tun konnten. Wieder kann ich nur sagen, was für ein Abenteuer 👍🍀👍🍀.

Unser Guide stört sich an dem vielen Müll. Er beginnt im Krater damit, den herumliegenden Müll aufzusammeln, der von anderen Besuchern an diesem Ort und auf dem Weg hinterlassen wurde. Dafür, so sagt er, nehme er jedes Mal einen großen Plastiksack mit, um einen kleinen Teil dessen, was andere hier weggeworfen haben, wieder mit ins Tal zu nehmen. Denn eigentlich ist es doch einfach: „Alles was du auf den Berg mitgebracht hast, nimmst du auch wieder mit hinunter.“ Wir hoffen, dass das in Zukunft nicht mehr nötig sein muss.
Bekanntlich stirbt die Hoffnung zuletzt, Müll ist hier leider ein sehr großes Problem, an einem so wunderschönen Plätzchen 🌍 unserer Erde❣️

Donnerstag, 03.11.22

Der Muezzin ruft

Die Gebetszeiten für die Pflichtgebete sind Fadschr (Morgendämmerung), Zuhr (Mittag), ʿAsr (Nachmittag), Maghrib (Sonnenuntergang) und ʿIschā' (Abend).
Quelle Wikipedia

Seit heute morgen bin ich mir sicher, in Berastagi verschläft 😴 niemand😂🤣. Pünktlich um 4:45 Uhr oder auch zur Morgendämmerung ruft der Muezzin, 15 Minuten mystischer Gebetsgesang, einkuscheln bis 7:30 Uhr und dann das erste Mal auf Sumatra, gibt es eine warme 🚿 Dusche 😍.

Okay, aber mal Scherz beiseite, für uns ist das erste Mal in dieser Intensität dem muslimischen Glauben zu begegnen. Das wir mit unserer Unterkunft in etwa 50m Entfernung den Gebetsturm auf gleicher Höhe sehen, intensiviert das Ganze um ein Vielfaches. Aber was vielleicht den Einen stört, lässt den anderen darüber nachdenken, warum das eigentlich so ist.

Mittwoch, 02.11.22

Anreise Berastagi

Heute sind wir weitergereist nach Berastagi. Unser Fahrer Andi, der uns schon vor 6 Tagen sicher vom Flughafen abgeholte, hat uns nach 4 Stunden Fahrt und 128 km zu Ziel Nr. 2 auf Sumatra gebracht 👍.

Was für ein Abenteuer, wie vieles hier. Nach 2 Stunden Fahrt hält Andy vor einem Supermarkt an, um Wasser oder einen Snack zu kaufen. Letzter Stopp mit „Toilette“, da liegt für mich die Größe im Verzicht🫣. Ausgestattet mit einer Packung Schoko- und Salzkeksen geht es weiter.

Über die zum Teil extrem schlechten Straßenzustände hatten wir ja schon berichtet, aber diese 20 Minuten im Schritttempo über die „Jumping Street“, das Wort Straße hat diese Schlaglochansammlung wirklich nicht verdient, war wirklich der Hammer, Thomas hat abends noch „Seegang“.

Egal wir wurden entschädigt durch die Fahrt durch eine traumhafte Landschaft und wunderschön gelegene Bergdörfer.

Nach ca. 100 km teilt Andy uns mit, dass er nun die Klimaanlage im Auto abstellen müsse, da er alle Leistung für die Fahrt bergauf bräuche, ja wir sfahren jetzt oft im 1. Gang🐌. Es geht hinauf von Seehöhe auf ein großes Hochplateau auf ca. 1.500 m.
Hier oben verändert sich noch einmal die komplette Landschaft, es gibt viele Bambuswälder zu sehen, außerdem einen umfangreichen Gemüseanbau auf dem vulkanischen Boden.
Die Aussichten sind wunderschön und können durch unsere Bilder nur unzureichend wiedergegeben werden.

Irgendwann heißt es dann angekommen in Berastagi, einer Stadt mit ca. 40.000 Einwohnern.

Im Kaesa Homestay werden wir liebevoll von Saefful und seiner Mutter mit einer Tasse Tee begrüßt😍. Auf einem Plan der Stadt werden alle für uns wichtigen Punkte eingekreist, der Weg dahin beschrieben und die üblichen Preise mitgeteilt, weil Touristen immer mehr bezahlen💰 sollen.Durch eine Orchideen Girlande gelangen wir in unser Zimmer in der ersten Etage👍.

Wir packen unsere Wäsche der letzten Tage zusammen und laufen als erstes zur Wäscherei vor Ort, um für unsere 5kg Wäsche ca.5€ zu bezahlen. Für waschen, trocknen in 2 Stunden inklusive Lieferservice❣️. Perfekt.

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