Dienstag, 03.01.23
Regentag
Es regnet heute von morgens bis abends und so wir freuen uns über einen Erholungstag nach den vielen Erlebnissen der letzten Tage. Planung steht auf dem Programm, wir haben noch knapp 40 Tage vor uns, für die wir uns Kambodscha und Thailand vorgenommen haben. Bisher gibt es jedoch noch keinen Plan, wie und wo wir die Tage ausfüllen werden. Gebucht haben wir zunächst noch einen dreitägigen Aufenthalt in Ho-Chi-Min-Stadt und danach fliegen wir für eine Woche nach Siem Riap.
Am Abend haben wir wieder einen Tisch bei Madame Thu reserviert, wir genießen noch einmal ausgiebig das beste Essen der Stadt, bevor wir Morgen in die größte Stadt von Vietnam, „Ho-Chi-Min-Stadt“ fliegen.
Montag 02.01.23
My Son
Der Wecker geht um 5:40Uhr ⏰.
Um 7 Uhr soll es losgehen, der Fahrer Tan wartet schon: „Do you have an umbrella?“
“Yes, we have two 🙃.”
Thomas sitzt heute vorne, da das Wagendach nach hinten niedriger wird🫣, dadurch ergeben sich 2 Nachteile, er sitzt nicht neben mir und er bekommt den Verkehr aus der ersten Reihe mit😂, heute Abend hat er Muskelkater vom Kopfschütteln 😬denn auch hier gelten die normalen Verkehrsregeln nur als Empfehlungen 😨.
Der Nebel und Regen aus Hue, löst sich hinter dem Wolkenpass auf. Wir fahren eine neue Straße, wir sehen viele neue Erdrutsche, vor der Tunnelröhre durch die wir fahren steht ein Feuerwehrwagen🚒 und ein Krankenwagen 🚑 ?!
Unser erstes Ziel heißt „My Son“, welches wir nach knapp 3 Stunden erreichen. Endlich können wir mal wieder richtig mit Tempo laufen (walken) in der Natur der sehr großzügigen Anlage, wir merken, wie wir das Vogelgezwitscher vermisst haben. Stille und nur wir beiden laufen den Weg hoch😍, die restlichen Besucher benutzen mal wieder das „Papa-Mobil“.
In dem Park erwarten uns diverse im Krieg zerstörte Tempel einer untergegangenen Kultur, die wegen der außerordentlichen, fugenlosen Bauweise der „Cham“, so heißt dieses Volk, schwer wieder aufzubauen sind.
Am Ende des Rundweges fängt es leider wieder an zu regnen 🌧️ und für den restlichen Rückweg setzen wir uns dann doch in den 🛺.
Weitere Infos zur Geschichte der Cham unter https://www.vietnam.com/de/zentrum-vietnams/weitere-sehenswerte-orte/my-son-bei-hoi-an.html
Weiter gehts zu Ziel II „Die goldene Brücke“
Die goldene Brücke gehört zu einem Park hoch oben auf dem Berg Ba Na. Wir werden am Eingang auf die Webcam hingewiesen, Regen, starker Wind und wie soll es anders sein?! 🌫️🌫️🌫️Nebel. Sehr 👍 nett, da der Preis für die Seilbahn 🚠 , um zu der goldenen Brücke zu gelangen, 34€ pro Person kostet.
Es folgen 20 Minuten 🚠 Gondelfahrt, bei dem Wind ein bisschen wie auf hoher See 🌊, mit tollem Ausblick auf die Stadt, bis wir in den Wolken versinken.
Ich bin froh über meine 3 Lagen 🥶. Hier gibt es jedoch Menschen, die für ihre Fotos in kurzer Hose, Top und Sonnenbrille 🕶️ posten 🫣🫣🫣.
Wir sitzen nach 30 Minuten wieder in der Gondel und freuen uns über ein Starbucks und den rettenden heißen Kaffee ☕️🍀.
Bei besserem Wetter hätten wir hier sicherlich sehr viel mehr Zeit verbracht.
Sonntag 01.01.23
Kulturtour
Das Leben in Vietnam kennt heute kein Neujahr. Das Neujahrfest richtet sich hier nach dem Mondkalender und ist in diesem Jahr erst am 23.01. Waren gestern alle bis spät auf den Beinen, wird am frühen Morgen schon wieder gearbeitet, nicht nur in unserem Hotel, sondern auch der Schlosser um die Ecke hat seine Flex schon wieder in Betrieb. Stadtleben halt. 🤔
Für heute haben wir ein Auto 🚕 mit Fahrer gemietet, um einige Kulturstätten in der Umgebung von Hue zu besuchen, diese Tour könnte man auch mit dem Fahrrad unternehmen, aber nicht bei Regen!
Wir beginnen mit der „Thien Mu Pagode“ einem buddhistischen Kloster aus dem Jahre 1600. Die Pagode ist die höchste in Vietnam, bekannt geworden ist das Kloster allerdings durch die Selbstverbrennung eines Mönches 1963, um gegen die Unterdrückung der Buddhisten durch den damaligen Diktator Diem zu protestieren.
Weitere Informationen unter https://www.vietnam.com/de/zentrum-vietnams/stadte/hue/sehenswurdigkeiten/thien-mu-pagode.html
Unser nächster Halt ist die in einem wunderschönen Garten gelegene Grabstätte des 2. Kaisers der Nguyen Dynastie „Minh Mang“.
https://www.vietnam.com/de/zentrum-vietnams/stadte/hue/sehenswurdigkeiten/minh-mang-grabmal.html
Die Grabstätte von „Khai Dinh“ ist die jüngste Anlage, welche wir uns heute anschauen. Architektonisch eher kitschig, ist sie für die asiatischen Touristen fotogen und deshalb sehr überlaufen.😎
https://www.vietnam.com/de/zentrum-vietnams/stadte/hue/sehenswurdigkeiten/khai-dinh-grabmal.html
Unser letzter Besuch gilt der Gräbstätte von „Tu Duc“ dem Sohn von „Ming Mang“. Auch diese Anlage liegt in einer sehr großzügigen Gartenanlage, welche auch bei dem heute vorherrschenden Regen trotzdem zum Verweilen einlädt.
https://www.vietnam.com/de/zentrum-vietnams/stadte/hue/sehenswurdigkeiten/tu-duc-grabmal.html
Der aktuelle Eintrittspreis pro Grabstätte beträgt 150.000 Dong pro Person.
Samstag 31.12.22
Silvester
Nach vielem Hin und Her haben wir uns überlegt, unseren Stopp in Hoi An zu stornieren und dafür den Aufenthalt hier um 2 Nächte zu verlängern. Die Unterkunft ist wirklich klasse, supersauber und das Personal ist top, das alles für 21€ pro Übernachtung. Die Rezeption vermittelt uns für die nächsten Tage einen Fahrservice, für die weiter entfernt liegenden Tempelanlagen, die wir noch besuchen wollen. Das Wetter hat auch ein Einsehen mit uns, es regnet zumindest gerade nicht.
Für uns steht heute die kaiserliche Zitadelle der Nguyen Dynastie auf dem Programm, eine Nachbildung der verbotenen Stadt in Peking. Damit das hier nicht ausartet, bei Wikipedia gibt es dazu einige Informationen. Nur soviel, im Vietnamkrieg ist der gesamte Komplex von den Amerikanern zerstört worden, erst seit den 1990er Jahren wird hier an der Wiedererrichtung der riesigen Anlage gearbeitet.
Abends haben wir uns einen Tisch bei Madame Thu, ebenfalls beim Hotel um die Ecke, reserviert. Es soll hier das beste Essen der Stadt geben. Auch hier Essen wir uns von oben nach unten einmal durch die Karte, es schmeckt wirklich alles sehr, sehr lecker.
Die ganze Stadt feiert Silvester, allerdings ohne Alkohol bei den öffentlichen Veranstaltungen, was streng von der Polizei überwacht wird. Unser Hotel veranstaltet an diesem Abend ein kleines Silvesterfest im Foyer, hierzu sind neben allen Angestellten, auch alle Gäste herzlich eingeladen. Wir verbringen hier mit „Familienanschluss“ einen netten Silvesterabend. Um Mittenacht wird in Hue ein zentrales Feuerwerk am Parfümfluss abgebrannt, es dauert genau 3 Minuten! Ansonsten gibt es keine Böllerei. Wir betrachten das Ganze von der Dachterrasse des Hotels in der 9. Etage.
Freitag 30.12.22
Stadterkundung
Seit gestern regnet es ununterbrochen und wir müssen leider feststellen, dass das auch die nächsten Tage hier so bleiben wird, dabei ist es auch egal, ob wir jetzt weiterreisen nach Danang oder Hoi An. Das nasskalte Wetter hat sich in der Mitte und im Norden Vietnams ziemlich festgesetzt.
Bei unserem kleinen Stadtspaziergang gemäß Karte und Empfehlungen unseres Hotels, laufen wir auch an diversen Bekleidungsgeschäften vorbei, es scheint hier viel Imitationen von der Outdoormarke „The North Face“ zu geben. Wir testen mal an, ob es etwas in unserer Größe gibt, die Qualität scheint ok zu sein und der Preis ebenfalls. Für weniger als 50€ kaufen wir zwei Jacken für uns, sowie eine Hose für Thomas, seine Leinenhosen werden sich damit von uns in Hue verabschieden.
Der Lebensmittelmarkt den wir danach besuchen, ist mal wieder eine besondere Herausforderung für Nase und Augen. Die vietnamesische Küche ist da sehr interessant und abwechslungsreich.
In einem Cafe, in dem nur Locals gemütlich zusammenhockten, bestellen wir uns einen Ingwertee, um unsere leichten Erkältungssymptomen zu vertreiben. Heißt es bei uns, Ingwer schneiden und mit kochendem Wasser übergießen, fertig, wurde für uns hier die Zubereitung zelebriert. Zum frischen Ingwer, gabs noch zwei Teebeutel, außerdem Limette, Orange, Salz, Zucker, Lakritz und eine Trockenfrucht von der Sooty, das Ganze gemischt in einer riesigen Tasse mit Deckel. Danach sind Erkältungssymptome, Bauchschmerzen und Fusspilz kuriert. Kann man jetzt glauben oder nicht……😀
Abends testen wir bei dem Restaurant bei unserem Hotel um die Ecke, (ja das von gestern Abend) die spezielle Küche von Hue und verbringen einen Schlemmerabend mit sechs verschiedenen Gerichten und reichlich Bier für umgerechnet 17€. Da kann man auch mal großzügig auf 20€ (500.000 Dong) aufrunden.
Donnerstag 29.12.22
Reisetag
Wir verlassen Sa Pa heute wieder. Um 5:50 Uhr ist die Beleuchtung auf den Straßen vom Hotel noch aus, wieder müssen wir feststellen, dass man selbst in einem 5* Hotel (dieses hier gehört zu den Top Ten in Vietnam) nur wenige Mitarbeiter findet, die Englisch sprechen 🙃 oder verstehen können. Mit Gästen, die um 6 Uhr zum Beginn der offiziellen Frühstückszeit, das angebotene Frühstück wahrnehmen wollen, wird auch nicht gerechnet.
Um 6: 30 Uhr kommt das Taxi 🚕 um uns zu unserem Transfer-Bus zu bringen. Die Suppe ist heute morgen noch dichter, schön das unser Taxifahrer die Busstation gefunden hat. Die ersten 30 km unserer anschließenden Busfahrt geht es wieder die steile Bergstrasse hinunter, die ganze Zeit in dichtem Nebel. Zusätzlich fährt der Busfahrer, warum auch immer, ohne Lüftungsanlage die Serpentinen herunter und ist dadurch nicht nur mit Lenken beschäftigt, sondern auch noch mit Scheibe putzen/Wischen 🫣. Nachdem das 2. Handtuch pitschnass ist, setzt plötzlich wie von Geisterhand die Lüftung ein😬.
Wir haben die Autobahn erreicht, diese ist auch nicht wirklich mit unseren zu vergleichen 😬🫣 Die Spurrillen sind so ausgeprägt, dass der Bus nur links fährt, handbreit an den Leitplanken vorbei, der Spiegel auf der Gegenspur🤪 Ständig laufen Menschen auf der Autobahn herum, sei es um Gras vom Mittelstreifen zu ernten oder um, wie ein alter Mann mit Gehhilfen, mal die Straßenseite zu wechseln. Mache sitzen hier, selbst mit Babys auf dem Arm, warum auch immer auf der Leitplanke?! Wie an der Bushaltestelle?!?!?!? Wasserbüffel 🐃 grasen direkt und frei hinter den Leitplanken.
Vietnam hat sich mir noch nicht erschlossen.
Nachdem unser Fahrer auf der „B68“ unseren Bus samt Passagieren bei einem außerplanmäßigen Werkstattaufenthalt aufgebockt und einen Reifen wechselt, kommen wir mit einer Stunde Verspätung um 13 Uhr am Flughafen Hanoi an, können direkt einchecken und sitzen später gemütlich bei Wein, Bier oder Wodka-O-Saft in einer schönen für uns kostenlosen Lounge, AMEX Platinum machts möglich 🍀, so macht warten Spaß! Ja, es gibt nicht nur Alkohol, sondern auch leckeres asiatisches Essen, hätte nie gedacht, dass Sushi mal meins wird 😬🙃.
Den Alkohol brauchen wir zum Virentöten, der halbe Bus war erkältet!!!
Unser erster Flug mit Vietnam Airlines verläuft reibungslos und wir kommen gegen 17:30 auf dem kleinen Hue International Airport an. Der Taxifahrer, der sich uns erst zögerlich annimmt, fährt uns in üblicher Hup- und Blinkorgie in die 15km entfernte Stadt. An der ersten Ampel versucht eine kleine alte Frau mit Helm das Taxi zu entern. Unser erster Überfall??? Nein, die Frau möchte nur zusätzlich in unserem kleinen Taxi mitfahren. Ehe wir wissen was los ist, hat sie sich behende auf den Beifahrersitz gesetzt und der Taxifahrer fährt weiter. Nach 10 km steigt sie wieder aus, der Taxifahrer lehnt ihre 20.000 Dong freundlich ab. In der Innenstadt angekommen, fährt der Taxifahrer noch eine kleine Extrarunde, bis wir ihn darauf hinweisen, dass wir unsere Route über Google-Maps prüfen und er doch bitte direkt zum Hotel fahren möge, er kommt der Anforderung dann auch nach. Von uns wollte er dann auch noch Geld haben 😁.
Unser kleines Hotel liegt in einer klitzekleinen Seitenstraße, die als solche nicht unbedingt ist, mitten in der Altstadt, mitten im Kneipenviertel. Das Einchecken verläuft sehr nett, alle an der Rezeption sprechen gut verständliches Englisch, wir bekommen einen Übersichtplan, was sich wo in Hue befindet, erhalten Tipps für Restaurants und was sie uns an Ausflügen vermitteln können. Das gefällt uns sehr gut, genauso wie das frisch renovierte, sehr saubere Zimmer im 6.Stock mit Aussicht und mit sehr schönem Bad mit Regenwalddusche. Frühstück gibt’s von 6:30 bis 10:00 im 8.Stock, dahinter befindet sich auch der Dachpool. Das Ganze haben wir für 4 Nächte für unschlagbare 82€ gebucht.
Ohne Auszupacken ziehen wir erst mal los durch den Regen, der uns auch hier weiter treu bleibt. Um die Ecke finden wir ein gemütliches Restaurant, in dem auch Locals sitzen und beziehen Sitzplätze mit Blick auf die Strasse, hier ist echt was los, eine Kneipe neben der anderen, voll mit jungen Menschen, nur wenige Touristen. Nach einigen Kleinigkeiten von der Karte sind wir vom Essen und vom Service begeistert. Hier waren wir nicht das letzte Mal und reservieren gleich für morgen einen Tisch, diesmal bitte mit Heizung, denn auch hier ist es ungewöhnlich kalt, für die laut Internet besten Reisemonate Dezember und Januar für die Mitte Vietnams, wo es normalerweise auch nicht regnet, sondern mindestens 20-25 Grad vorherrschen.