Tuk Tuk

Donnerstag 10.11.22

Reisetag

Heute sind wir den ganzen Tag auf Achse. Per Schiff, Auto und Flugzeug!
Um 9:15Uhr hat uns sehr pünktlich unsere „Privatfähre“ von unserer Unterkunft „Tuk Tuk Timbal“ abgeholt.
Gegen 10:30 wartet schon unser Fahrer mit seinem Auto auf uns, um uns zum Flughafen Kuala Namu in der Nähe von Medan zu fahren. Üblicherweise benötigt man für die ca. 150km lange Strecke 5 Stunden Fahrzeit. Wir sind schon nach 3,5 Stunden am Ziel! Wenn ich in Deutschland so fahren würde, mein Lappen wäre nach einer Woche weg!

Die Gepäckaufgabe hat superschnell geklappt. Unsere Rucksäcke verpacken wir vorher in separate Schutzsäcke, damit die Schnüre und Gurte nirgendwo hängenbleiben, außerdem fixieren wir diesen Schutz zusätzlich mit Klettbändern. Auf der Seite „Ausrüstung“ werden wir demnächst noch einige von diesen Kleinigkeiten, welche wir mitgenommen haben, beschreiben.
Wir haben morgens beim Frühstück schon online eingecheckt, um uns XXL-Seats zu sichern, hat geklappt!
Dank unser „AMEX Platinum“ haben wir weltweiten Zugang zu über 1.400 Flughafenlounges. Das funktioniert auch in Kuala Namo, in der Saphir-Lounge gibt es für uns ausreichend und lecker zu essen und zu trinken, außerdem wird uns so in der unverhofft langen Wartezeit auf unseren Abflug, Boarding ist um 19:00 Uhr, nicht langweilig.
Nachdem, wie geschrieben, unser Flug von AirAsia vorgestern storniert wurde, haben wir jetzt bei Lion Air gebucht. Für den Flug mit einer Strecke von ca. 1.400 km nach Jakarta, wir werden dabei unsere erste Äquatortaufe haben, zahlen wir pro Person 75€ inkl. Gepäckaufgabe und XXL Seats.
Gegen 22:00 Uhr werden wir in Jakarta landen, dann haben wir noch eine einstündige Taxifahrt vom Flughafen bis zu unserem Quartier in der Altstadt von Jakarta vor uns. Unseren Komfortlevel auf Java haben wir wie in den bisherigen Großstädten angepasst und freuen uns auf unser erstes Luxusquartier auf Java.

Mittwoch 9.11.22

Das Dorf

Der Tag startet mit einem Schreck, unser AirAsia Flug von Medan nach Jakarta wurde storniert. Also einen neuen Flug buchen, mit viel Nerven die Rückerstattung des Flugpreises von AirAsia bekommen, sowie unsere Fähre und unseren Privattransport umorganisieren, aber nach 2 Stunden ist alles klar und einem schönen letzten Tag in Tuk Tuk steht nichts mehr im Wege.

Nachdem wir die letzten Tage relativ wenig gelaufen sind, haben wir uns zu einem Dorfspaziergang aufgemacht. Mal schauen wie der Rest unseres Ortes aussieht? Die Strasse, die zum Ort führt, ist relativ neu und hat links und rechts meistens einen, wie wir in Deutschland das Nennen würden, „Bürgersteig“. Hier dient es zu Allem, aber nicht zum darauf laufen. Ich glaube, dass hier „alles was länger als ein Roller ist, auch damit gefahren wird“. Dementsprechend werden wir auch beäugt. Auf dem „Bürgersteig“ wird alles Mögliche getrocknet, Mais, Bohnen, diverse andere Hülsenfrüchte, außerdem Wäsche und alternativ dient er als Rollerparkplatz, läuft ja auch keiner darauf, nur die “Touris”.

Eine fahrende Mühle mahlt auf der Strasse den Mais zu Maismehl. Für die vielen freilaufenden Hühner bleibt auch noch etwas übrig. Von der Anzahl her ist, gefühlt um jede Ecke ein kleiner Laden, der direkt neben dem in alten Plastikflaschen abgefüllten “Rollersprit” auch noch Kleinigkeiten des täglichen Bedarfs, außerdem Süßigkeiten und Getränke verkauft. Wovon leben die Menschen hier bloss alle?

Nach einer Runde von 8 km sind wir einmal um Tuk Tuk herum und haben auch die Unterkunftsalternativen gesehen. Wir haben das richtige Quartier ausgewählt!
TukTuk selbst wirkt wie ein Geisterort, Fernreisetouristen machen noch keinen Urlaub wegen Covid, außerdem ist Nebensaison. Alle hoffen hier auf den Sommer 2023, Hauptsaison ist Juli und August.

Dienstag 8.11.22

Rollertour

Wir trauen uns zu, uns auf einen Roller 🛵 zu setzen. Jeder natürlich auf seinen eigenen, was die Dame an der Rezeption zunächst ein wenig verwirrte. Trauen, weil wir hier Linksverkehr haben, wie in ganz Indonesien, Malaysia und Singapur. Ich habe schon oft als Fahrgast im Taxi gedacht, hier wärst du falsch gefahren! Viele Blogger schreiben jedoch, wenn Roller fahren, dann auf dieser Insel. Also auf gehts!

Nach einem leckeren Frühstück brechen wir relativ früh zu unserer Tour um die Insel auf. Erster Stop Tankstelle?!? Hier gibt es Rollersprit am Kiosk um die Ecke, wir haben es gestern entdeckt, als wir dort Wasser gekauft haben, sogar mit einer kleinen „Säule“, erinnert mich an meine Mofazeit 😉. Heute ist aber nichts mehr da, „vielleicht in 2 Stunden wieder“ sagt uns der Kioskbesitzer, “oder Sie fahren weiter die Straße rauf und dann rechts 👍da gibt es eine Tankstelle ⛽️“.  Ok, schnell gefunden und, ja hier gibt es noch Tankwarte, die hier den Job machen.
Wir Alten kennen das auch noch aus Deutschland. Für beide Roller sind das jeweils 4 Liter Gemisch für 10.000 IDR je Liter, also ca. 65 Cent. Die Leihgebühr je Roller beträgt je 10.000 IDR macht für die heutige Tour Kosten von ca. 10€ für jeden von uns, inclusive großem Spaß beim Links fahren. Es gilt dann übrigens auch Links vor Rechts!
Auf Samosir gibt es eigentlich nur 2 Wege. Vom Quartier nach links oder rechts. Man kommt automatisch nach ca. 6 Stunden von der anderen Seite wieder am Startpunkt an. Verfahren geht nicht, es gibt nur die eine Straße. Außerdem lernen wir das Hupen. Wir erfreuen uns an den schönen Aussichten, welche uns z.B. an Island erinnern, oder auch an den Gardasee. Aber die Farbe des Himmels und das Grün der Natur sind hier so anders, als wenn es „Nachcoloriert“ wäre.
Ich habe eine Dauerschleife in meinen Gedanken: „Ist das hier schön!!!“
Das Linksfahren klappt bis auf einmal auch super und dem Rat auf Samosir das Rollerfahren zu testen stimmen wir zu 100% zu.
Die letzten 25 km fahren wir sehr konzentriert durch die Berge auf leider sehr kaputten Straßen mit vielen Serpentinen, teilweise fehlt die halbe Fahrbahnbreite und das ohne jede Absperrung. Zum Ende unserer Feuertaufe „Roller fahren“ fängt es dann auch noch in den Bergen in Strömen an zu regnen und  es wird sehr nebelig, also noch eine weitere Herausforderung, aber jetzt wissen wir, dass unsere Regencapes dicht sind🫣😬.
Was für ein schöner Tag 😍.

Montag 7.11.22

Unter Ex-Kannibalen

Wieder überrascht uns ein Ort mit seiner Schönheit. Die Insel mit ihrem milden Klima, kommt einem Paradies ziemlich nah. Die Insel Samosir verdankt ihre Existenz der wahrscheinlich größten Vulkanexplosion in der geologischen Geschichte der Erde. Mit einem Ascheauswurf in bis zu 80km Höhe hat sie das Weltklima zu der Zeit um ca. 5°C abkühlen lassen. Der Ausbruch, der Teile Asiens unter einer bis zu neun Meter dicken Ascheschicht begrub, passierte vor schätzungsweise 75 000 Jahren. Der daraus entstandene Toba-See mit 35 mal 100 Kilometern ist der größte und tiefste Kratersee der Welt. Samosir selbst ist also die zurückgebliebene Vulkankuppe.

Nicht viele Dörfer liegen am Seeufer, hier geht es hauptsächlich um die Landschaft, dass knapp 800 Meter hohe Plateau ist fast unbewohnt. Schon von der Fähre aus haben wir gestern die faszinierenden Batak-Häuser mit ihren geschwungenen Dachgiebeln gesehen.

Wir haben heute eine Siedlung aus Batak-Häusern in dem Ort Ambarita, ca. 500m von unserem Quartier entfernt, besichtigt. Auf dem Hof sind noch die Steinstühle zu sehen, auf dem die Stammesführer über das Schicksal von Gefangenen entschieden. Diese ethnische Gruppe hat nicht nur ihren eigenen Glauben und ihre eigenen Traditionen, sondern die Toba-Bataks haben auch eine faszinierende Geschichte. Historisch gesehen waren die Bataks wilde Krieger. Zu ihren Ritualen gehörten öffentliche Enthauptungen und Kannibalismus gegen jeden, der sie sich zum Feind machte oder ein Verbrechen beging. Man nimmt an, dass diese Taten bis ins 19. Jahrhundert andauerten.

Sonntag 6.11.22

Reisetag

Wir haaben uns in unserem letzten Quartier einen privaten Transport mit Fahrer von Berastagi zur Fähre nach Parapat bestellt, mit diesem geht es pünktlich um 9 Uhr los. Nach einer Stunde halten wir, zu einem kurzen Zwischenstopp am, mit 120m Fallhöhe höchsten Wasserfall Sumatras, dem Sipiso Piso, an. Von den verschiedenen Aussichtsplattformen hat man auch schon einen super Blick auf den riesigen Kratersee. Um 13 Uhr erreichen wir den Fähranleger in Parapat am Lake Toba.

Wir sind die einzigen Gäste auf der stündlich verkehrenden Fähre von Parapat nach Tuk Tuk, einem Ort auf der Insel Samosir, und werden durch Zahlung eines kleinen Aufpreises von 10.000 IDR direkt zum Anleger unserer nächsten Unterkunft geschifft 👍. Was für ein Ort, diese Ruhe, keine Roller, Autos oder Hunde, nur das Plätschern der Wellen am Ufer. Willkommen im „Tuk Tuk Timbul“, unserer Unterkunft für die nächsten 4 Nächte. Wie an einer Perlenschnur aufgereiht stehen hier für die Gäste kleine Häuser als Unterkunft zur Verfügung.
Unser erstes Haus, ein originales Barakhaus wollen wir nicht beziehen, da nicht nur die Eingangstür eine Höhe von nur 80 cm, sondern der ganze Innenraum nur eine Deckenhöhe von 1,80m hatte. Okay, der junge Mann von der Rezeption hat so seinen Spaß 🤩, wie Thomas da wieder rausgekrochen kommt. Aber 5 Minuten später ist als Alternative ein kleines Häuschen direkt am See für uns vorbereitet und wir ziehen dort ein, spartanisch aber sauber!
Den Nachmittag verbringen wir auf der Terrasse an der Rezeption. Nur hier gibt es WLan in der Unterkunft. Aber dazu gibt es diesen Blick auf den See direkt vor uns, die Umgebung und die Ruhe, dazu einen Tee und ein leckeres Abendessen, was braucht man mehr. 😬😉

WordPress Cookie Hinweis von Real Cookie Banner